Notizen von einem überhaupt nicht alltäglichen Konferenzbesuch
Zugegeben: Unsere Teilnahme am QS-Tag 2023 in Frankfurt zog ja bereits den einen oder anderen Post auf diversen isento-Kanälen nach sich. Aber der charmanten Frage meiner Marketing-Kollegin („Wärst Du vielleicht bereit, einen Blogbeitrag…?“) kann ich mich nicht verweigern – zumal ich auf diese Weise nochmal „in der Totalen“ von einem rundum schönen und erlebnisreichen Event berichten darf.
Erste Etappe: Deutsche Bahn, 12.10.23. Es geht sehr früh mit dem Zug nach Frankfurt und zur Location. Pünktlich zur Konferenz-Eröffnung bin ich zwar nicht am Ziel, aber dafür vermeide ich Warteschlangen an der Registrierung und werde dort nicht nur hochprofessionell und freundlich begrüßt und versorgt, sondern – roter Faden dieses Events – treffe permanent bekannte Gesichter wieder! Das ist ausnahmslos ein Grund zur Freude und wird dafür sorgen, dass ich an den kommenden zwei Tagen viel und lange an Bistro-Tischen mit anderen Teilnehmer:innen diskutiere… und dafür weniger Vorträge höre. Aber die Gesprächsthemen in den Foyers und an den Ständen sind einfach zu spannend, und an allen für mich interessanten Programmpunkten kann ich eh nicht teilnehmen (4 parallele Tracks = Qual der Wahl). Wirklich unverrückbare Termine habe ich außerdem nur zwei: den eigenen Vortrag, und eine Podcast-Aufnahme mit Richard Seidl. Zu beidem gleich mehr.
Zweite Etappe: Ein Wiedersehen mit Christa Preisendanz vom dPunkt-Verlag. Diesmal gibt es an ihrem Stand nicht nur Verkaufszahlen und Buchideen zu bereden, sondern Bücher zu signieren: Der Verlag stiftet 5 Exemplare von „Basiswissen Modellbasierter Test“ für eine Verlosung, was nicht nur toll für das Thema ist, sondern auch zu einem Wiedersehen mit fast allen Co-Autoren von 2010 führt. Danke für beides!
Warum die Bücher-Verlosung? Auch hier haben Richard und sein Podcast die Finger im Spiel… aber immer der Reihe nach.
Dritte Etappe: Vortrag halten! Ich gestehe, mir im Vorfeld ernsthaft Sorgen über die zu erwartende Teilnehmerzahl gemacht zu haben, denn zeitgleich mit mir referieren Klaudia Dussa-Zieger (ISTQB-Präsidentin!) und Mario Winter (nochmal hallo, Co-Autor!) über Version 4.0 des CTFL-Lehrplans. Und das interessiert ja nun wirklich jede:n Tester:in… Also stelle ich mich vorsorglich darauf ein, die 5 Nasen im Publikum, die sich für „Testbarkeit von User Stories“ interessieren, zu Beginn persönlich miteinander bekannt zu machen und dann loszulegen… Die Sorge indes erweist sich als unbegründet, der Saal ist ab 16:40 gut gefüllt.
Kurz vor Vortragsbeginn: Abstimmung mit dem Trackchair Hermann Will & dann doch ausnahmsweise mal technisches Gefrickel an einem etwas unkonventionellen Audio-/Video-Setup – aber rechtzeitig spielen alle Hardware-Komponenten brav mit, Headset & Presenter & Wasser sind am Start, das Adrenalin läuft mir gefühlt schon aus den Ohren…
…und die Zeit auf der Bühne geht wie immer wahnsinnig schnell vorbei, die Rückfragen aus dem Publikum sind richtig klasse, und dann fliegt auch schon das erste Feedback auf diversen Kanälen ein. Wow!
Vierte Etappe: Abendevent. Nur so viel: viel Essen, viele Gespräche, viele Überraschungen. Rundum gut!
Fünfte Etappe: 13.10., 10 Uhr, Aufnahmetermin. Richard Seidl hatte mich im Vorfeld angefunkt und gefragt, ob ich mit „meinem“ Vortragsthema für eine Podcast-Folge zur Verfügung stünde. Ist der Papst katholisch? Supergerne natürlich! Ich durfte ja selbst einige Jahre lang einen Podcast über Softwaretest & Agilität betreuen und moderieren, und das machte nicht nur unglaublich viel Spaß, das fehlt mir bis heute! Ich ziehe übrigens vor Richies Arbeit in großem Bogen meinen Hut: Besser hätte man einen deutschsprachigen Podcast zu Test- und QS-Themen nicht aufziehen können. Sein Backlog ist gut gefüllt, sein Equipment untadelig, seine Moderation sympathisch und professionell. Ich kann mit dem Begriff „Ehre“ zwar sehr wenig anfangen, fühle mich aber – wenn ich mir Richies bisherige Episoden anschaue – doch geehrt und bin dankbar, bei diesem famosen Projekt mitwirken zu dürfen.
Als Win-Win-Situation verlost Richie gerne Bücher, wann immer er Autor:innen vor dem Mikrofon hat. Deshalb liegen die 5 am Vortag signierten Exemplare vor uns auf dem Aufnahmetisch, denn ich werde nicht nur akustisch aufgezeichnet, sondern auch noch gefilmt (ungewohnt!), so dass wir gegen Ende der intensiven 25 Minuten auch eins der Exemplare in die Kamera halten können. Als wir uns verabschieden, bin ich richtig happy über die Aktion, werde aber – da Richie erstaunlich viele neue Folgen an den zwei Konferenztagen eintüten wird – noch bis Januar auf die Veröffentlichung warten müssen.
Sechste Etappe: Abschluss, und zugleich für mich die unerwartete Kirsche auf dem Kuchen, denn ich darf den diesjährigen „Best Presentation Award“ entgegennehmen. Mir fehlen die Worte, als ich davon erfahre, springe auf die Bühne, versuche beim Danke-Sagen niemanden zu vergessen… und muss dann schon zügig auf zu Taxi & Bahnhof, zurück nach Nürnberg, immer noch überwältigt und sehr, sehr happy. Die Reaktionen seitens isento an diesem Abend auf die Neuigkeit machen natürlich auch viel Spaß, und am Montag drauf wuchte ich die stilvolle Trophäe ins Office und merke: Da bin ich schon ein bisschen stolz drauf.
Was habe ich außerdem mitgenommen? Viele fachliche und Tool-Ideen, viele neue persönliche und LinkedIn-Kontakte, Anfragen für Folgegespräche… und von Rudolf Groetz die Einladung, den gehaltenen Vortrag, aber bitte auf Englisch, auf seiner „TestBustersNight“ Anfang 2024 zu wiederholen (inzwischen geschehen).
In Summe: zwei prächtige Tage! Hasn’t us? 😃
P.S.: Lust, selbst mal dabei zu sein? Der Call for Papers zum QS-Tag 2024 läuft bereits!
Dr. Christian Brandes
Christian ist Head of Software Test and Quality Assurance bei isento